Testbericht aus der VISIR Zielfernrohr 5-30x56 DDMP

Die Macht des Sehens

Auf den ersten Blick scheint hier alles dran zu sein ! 

Das 5 - 30 x 56 gehört der DDMP - Produktfamilie von DDoptics an. 
Die Zusammenführung der Komponenten und das Design erfolgen in Deutschland, gefertigt werden die Gläser in Japan. 
Die Lichttransmission
liegt maximal bei 94,7 Prozent am Tag, nächtens bei 92 Prozent.

Stoßempfindlichkeit und Absehenverstellung
Hier verweist der Hersteller auf einen in Afrika eigens durchgeführten Belastungstest in den Kalibern .330 Lapua Magnum und .50 BMG.
Das dicke 34-mm-Mittelrohr bildet das tragende Fundament für alle weiteren Elemente und es gewährt einen großen Verstellbereich von knapp 30 MRAD. 
Ganz genau waren es aber 291 Klicks zu je 0,1 MRAD, je 10 mm auf 100 Meter. 
Um nicht den Überblick zu verlieren, bietet die Stellturm-Basis Markierungen. Sie zeigen an, in welcher Höhenebene der Turm sich gerade befindet. Jede volle Umdrehung des Höhenturms verstellt 10 MRAD, also 100 Klicks. Dies erfolgt gegen den Uhrzeigersìnn. Man spricht in diesem Fall von einer ccw-Verstellung (counter clock wise).

Auch ein Zerostop
fehlt nicht. Dadurch findet der Schütze die Anschussposition bei Bedarf sofort wieder, ohne Klicks zu zählen oder auf die Verstellung zu schauen.
Der Seitenverstellturm kann aus der Nullstellung heraus in beide Richtungen 82 Klicks zu 0,1 MRAD gedreht werden. Der Turm selbst besteht wie auch der Höhenturm aus Metall und ist sehr griffig, auch bei Bedienung mit Handschuhen. Zudem sind die Klicks der Mechanik sehr gut spürbar und rasten sauber ein. Auf der linken Seite findet sich das Stellrad für Parallaxe und das Leuchtabsehen.


Das Leuchtabsehen
besteht beim Absehen ,,TacA" aus einem Zielpunkt. Dieser kann in seiner Intensität stufenlos verstellt und an das Umgebungslicht angepasst werden. Auch die Anforderungen für die Nachtjagd oder den Behördeneinsatz mit Nachtsichtgeräten wurden hier mitberücksichtigt. Im ersten Bereich der Verstellung ist der Leuchtpunkt nur mit  einem Nachsichtgerät erkennbar. Dann ist er zunächst sehr fein, aber trotzdem deutlich für das Auge sichtbar. In dem oberen Bereich wird das gesamte Absehen mit beleuchtet. So kann man zwischen Leuchtpunkt und Leuchtabsehen auswählen. Für 89 Euro extra bekommt man das intelligente IFiber-Absehen. Dieses erkennt automatisch, ob sich die Waffe im Anschlag befindet oder im Schrank steht und schaltet dann den Leuchtpunkt entsprechend zu oder aus. 

Die Parallaxenjustierung
erfolgt auch stufenlos. Der Verstellring bietet eine Skatierung von 25 bis 1000 m, darüber hinaus bis unendlich. Bis zur Distanz von 500 m designte der Hersteller dieVerstellung angenehm großzügig.  Dies ermöglicht eine genaue Voreinstellung der Entfernung. Aber auch der Bereich zwischen 500 und 1000 Meter wurde verhältnismäßig weit bemessen.Über ein Feingewinde ließe sich eine (nicht im Lieferumfang enthaltene) Sonnenblende (Sunshade) montieren. Am hinteren Ende des 44,5-mm-0kulars findet sich die Dioptrieneinstellung (+/- 2,5 dpl). Vorn grenzt der Vergrößerungsring das 0kular vom Mìttetrohr ab. Der griffige Ring läuft gewollt retativ schwergängig, damit man die Vergrößerung nicht aus Versehen verstellt. 

Das TacA-Absehen
wurde für das Long-Range-ZF V6 neu  entwickelt. Es befindet sich zur Freude aller Long-Range-Fans in der ersten Bildebene und vergrößert respektive verkleinert daher mit.  Die Entfernung zwischen den Hauptstrichen beträgt dadurch immer genau 1 Milliradiant, völlig unabhängig von der gewählten Vergrößerung.  Die Teilstriche lìegen beim TacA genau dazwischen, also in Abständen zu 0,5 MRAD. Die Balken des Absehens außerhalb der Skalierung auf 3, 6 und 9 Uhr laufen pfeilförmig in Richtung Zielmitte und wurden bewusst transparent gehalten. Das Absehen kann auch bei niedriger Vergrößerung noch gut abgelesen werden. Bej voller 30-fachen Vergrößerung wirken die Striche und Zahlen aber sehr kräftig und nehmen viel Platz im Sehfeld ein. Das ist leider der Preis, den man für eine hohe Vergrößerung mit taktischem Absehen zahlen muss.

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Auf dem Schießstand:

Getestet wurde das DDoptics in zwei Disziplinen.
Zunächst stand ein Check der Mechanik, von deren Gangbarkeit und der Wiederholgenauigkeit an.
Anschließend mussten die optischen Eindrücke und Leistungsmerkmale geprüft werden, hier auch spezielt die Einstetlung der Parallaxe.
Der Boxtest
erfolgte mit Hilfe eines 308er Präzisionsrepetierers in Form der Voere X3, das Glas wurde dabei mittels einer Blockmontage von ERATAC montiert. Mit handgeladener Munition schoss die Waffe auf 100 m nahezu Loch in Loch. Nach dem Nullen der Mechanik wurde um 15 Klicks nach oben und 15 Klicks nach links gedreht.
Fünf Schuss setzten einen frischen Streukreis. Dann ging es 30 Klicks nach rechts, 30 Klicks nach unten und 30 Klicks nach links. Jeweils wurden fünf Schuss abgegeben. Nachdem nun letztmalig um 30 Klicks nach oben verstellt wurde, soltte der letzte Streukreis deckungsgteich zu der Anfangsgruppe liegen.
Die Scheibe brachte den Beweis: Boxtest bestanden.
Die Streukreise bildeten ein Quadrat mit 30 cm Kantentänge.
Oben links lagen 10 Schuss in einer Gruppe eng beieinander. 

Die Parallaxe wurde auf freiem Gelände getestet.
Hierzu stellten die Tester auf 25 bis 1000 m spezielle Scheiben mit Zahlen, Buchstaben, Strichen und auch einem Farbkreis auf.
Geprüft wurde für den Test auf der jeweils größtmöglichen Vergrößerung, im Fall des DDoptics V6 also auf 3O-fach.
Danach wurde jeweils am Parallaxe-Rad die Entfernung grob voreingestellt, die man anvisieren möchte. Wenn das Ziel scharf im Fokus ist, minimiert sich auch der Parallaxefehler, der bei schrägem Einblick auftritt.
Überprüfen kann man das, indem man mit dem Auge leicht hin und her geht. Das Absehen soltte sich dann nicht mehr aufdem ZieI bewegen.
Das Einstellen der Parallaxe funktionierte mit dem DDoptics spielend einfach, und das auch auf weiten Distanzen über 500 Meter. 0ptisch ist das Bitd sehr klar. Eine gute Randschärfe rundet das Gesamtbild ab. 
Die Farben der Farbkreise erschienen kräftig und voneinander knackig scharf abgegrenzt. Auch bei einer sehr hoch justierten Vergrößerung wird das Bild im Objektiv nicht merklich dunkler als bei niedrigen Vergrößerungen.

Fazit:
Das DDoptics V6 Zietfernrohr 5 - 30 x 56 DDMP-MRAD überzeugt die Tester auf ganzer Linie.
SowohI die optische Leistung als auch die mechanische Wiederholgenauigkeit tragen erheblich dazu bei.
Preis-Leistung ist super.
Aber auch die Verarbeitung, die Haptik und die Tatsache, dass das deutsche Unternehmen DDoptics 30 Jahre Garantie auf seine Optiken gewährt.
Mit weniger als 
2000 € 
kann sich das DDoptics-Zielfernrohr in der vorliegenden Ausstattung durchaus mit den Großen am Markt messen.

Text: Daniel Lang und Hamza Malall

Video: Testschießen mit dem DDMP 5-30x56 auf 2100m
Bunsis Shootingrange Namibia
Böhiger Wind von links
Sprache: D-english 

Bilder und Videos:
aus den Zielfernrohr Testshootings in Namibia.